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Warum ein guter Rückruf oft nicht reicht...

Oft denkt man als Mensch eines jagdlich interessierten Hundes, dass doch nur der Rückruf besser funktionieren müsste und damit wären alle Probleme gelöst. Man könnte dann entspannt mit seinem Hund durch Wald und Flur laufen und wenn dann doch mal ein Tier auftaucht, benutzt man den gut aufgebauten Rückruf und der Hund kommt mit fliegenden Ohren zurück.

 

Ein funktionierender Rückruf ist Gold wert und bei Hunden, die nur selten auf Wild oder andere auslösende Reize treffen, kann es auch reichen, den Fokus auf den Rückruf zu legen.

 

Allerdings kommt man gerade bei jagdlich interessierten Hunden, die auch noch großes Interesse an ihrer Umwelt haben, oft an den Punkt, wo man alle 5 Sekunden rufen muss. Wir rufen ihn von Wild ab, von interessanten Spuren, von Artgenossen, vom Kind mit Eis in der Hand, von der Breze oder anderen „Leckereien“ in den Büschen und und und.

 

Sieht so ein entspannter Spaziergang aus? Wohl eher nicht.

 

Was können wir also stattdessen tun? Wie können wir die ständige Benutzung des Rückrufs vermeiden?

 

Indem wir unserem Hund beibringen, dass es lohnt, erstmal stehenzubleiben, wenn er etwas Interessantes sieht, hört oder riecht.

Welche Vorteile hat das Stehenbleiben?

 

1.    Wir interessieren uns für die Interessen und Hobbys unseres Hundes. Das stärkt die Bindung und das Vertrauen. Oder würdest du gerne mit jemanden unterwegs sein, der dir ständig alles madig redet? 😉

 

2.    Unser Hund hat weniger Frust als wenn wir einfach alles verbieten, was nach Jagdverhalten aussieht. Er darf einen kleinen Teil der Jagdverhaltenskette (Fixieren und Vorstehen) ausleben. Außerdem bekommt er dann eine bedürfnisgerechte Belohnung wie z.B. das Hetzen eines Spielzeugs.

 

3.    Wenn wir das Stehenbleiben belohnen, fördern wir dieses Verhalten und der Hund wird es öfters zeigen. Und Stehenbleiben ist doch viel besser als Wegrennen 😉

 

4.    Bei fortgeschrittenen Hunden wird das Wild das Signal zum Stehenbleiben, was sehr praktisch sein kann, weil unsere Hunde das Wild meistens vor uns wahrnehmen.

 

5.    Der Anblick eines Reizes wird mit ruhigem Verhalten verknüpft und nicht nur mit Aufregung und Rennen.

 

Bitte beachte: Damit ein Verhalten häufiger und auch länger gezeigt wird, muss die Belohnung stimmen. Und was eine (hochwertige) Belohnung ist und was nicht, entscheidet „leider“ unser Hund 😉

 

Welche Möglichkeiten es gibt, deinen Hund zu belohnen und wie du die richtigen Belohnungen für deinen Hund findest, erfährst du bald hier 😊