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Belohnungsmöglichkeiten – alles Leckerlie oder was?

Wenn wir darüber nachdenken, wie wir unseren Hund belohnen können, fällt uns natürlich direkt Futter ein. Leckerlies gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Konsistenzen.

 

Vom langweiligen Stück Trockenfutter, über Käse hin zu getrocknetem Fleisch.

 

Ich arbeite gerne mit Futter. Es ist so herrlich unkompliziert – man greift in seine Tasche und übergibt seinem Hund das Stückchen Futter und im besten Fall freut er sich sehr darüber. Viele Hunde lassen sich gut über Futter motivieren und nehmen es gerne an.

 

Leckerlies kann man aber nicht nur in unterschiedlichen Wertigkeiten geben, sondern auch in unterschiedlichen Darreichungsformen.

 


Hier seht Ihr ein schnödes Stück Trockenfutter und daneben ein leckeres Stück Käse – für die meisten Hunde also durchaus ein Unterschied. Was die beiden Fotos aber gemeinsam haben? Das Futter wird aus der Hand gegeben.

 

Das ist schön und für viele Trainingssituationen ist dies auch völlig in Ordnung.

 

Aber jetzt stell‘ dir vor: Ihr seid im Wald unterwegs, irgendetwas weckt das Interesse deines Hundes, er will durchstarten, du rufst, er kommt angerannt und… er bekommt ein Stückchen Futter aus deiner Hand.

 

Wie wird sich das für deinen Hund wohl anfühlen?

 

Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich als Hund von etwas Megatollen abrufen lasse, meinen Wunsch zu hetzen also „verschiebe“, auf meinen Menschen zurenne und ein Stückchen Futter aus der Hand bekomme… und dann soll’s das gewesen sein? Ist das eine adäquate Alternative für all‘ den Spaß, den ich mir entgehen habe lassen als ich mich gegen das Hetzen entschieden habe?

 

Ich denke nicht.

 

Am wirkungsvollsten ist es, wenn die Belohnung für das Unterbrechen dem „unerwünschten Verhalten“ so ähnlich wie möglich ist. Dafür müssen wir natürlich kreativ werden.

 

Natürlich kann ich meinem Hund nicht von einem Hasen abrufen und dann ein Häschen aus der Jackentasche zaubern, das er stattdessen jagen darf 😉

 

Ich kann meinem Hund aber als Alternative ein Spielzeug, einen Hasenfelldummy oder Futter hetzen lassen.

 

Oder wenn mein Hund jetzt gerne Spuren abgehen möchte, darf er stattdessen ein Suchspiel machen.

 

Bei ängstlichen Hunden ist oft „Distanz zum Auslöser aufbauen dürfen“ eine größere Belohnung als das beste Leckerlie der Welt.

 

Viele Hunde können in aufregenden oder beängstigenden Situationen auch gar kein Futter annehmen.

 

Wir schauen also, welches Bedürfnis unser Hund in diesem Fall hat und versuchen, die Belohnung möglichst an das aktuelle Bedürfnis anzupassen.

 

Belohnungen im Hundetraininig
Abbildung 1: Ein Bruchteil der Belohnungsmöglichkeiten

Auf dem Foto siehst du auch nur einen Bruchteil der möglichen Belohnungen. Viele Belohnungen kann ich dir gar nicht auf einem Bild abbilden, weil sie entweder mit Bewegung verbunden sind oder auch mit der Umwelt.

 

Und auch mit einem Spielzeug kann ich ja nicht nur auf eine Art benutzen, sondern ich kann verschiedene Sachen damit machen: Werfen, Zergeln, Suchen lassen usw.

 

Wie viele unterschiedliche Belohnungsmöglichkeiten habe ich also, wenn ich mir jetzt nur mal den Punkt mit dem Futter anschaue? Unzählige 😉

 

Demnächst erfährst du hier, was du alleine mit einer Art von Futter alles machen kannst (selbst mit einem langweiligen Stück Trockenfutter 😉).