Vor etwa einem Monat ist das Buch „Wilde Welpen & kleine Jagdnasen“ von Ines Scheuer-Dinger im CADMOS-Verlag erschienen.
Ich habe mir das Buch bereits vor Monaten vorbestellt und ungeduldig aufs Erscheinen gewartet. Als es dann ankam, war unsere kleine Jagdnase Nunzio kurz vorm Auszug in seine eigene Familie 😊 Wie passend!

Im Folgenden möchte ich euch das Buch gerne vorstellen, um euch einen Einblick zu geben, was das Buch zu bieten hat.
Der Text auf dem Buchrücken erklärt sehr gut, worum es in diesem Buch geht:
„Jagdhunde sind aufgrund ihres Äußeren und ihres meist freundlichen Wesens bei Nicht-Jägern sehr beliebt. Und auch aus dem Auslandstierschutz kommen Welpen mit jagdlichen Genen in die Hände von Besitzern, die mit Jagd nichts am Hut haben. Jagdhundewelpen brauchen aber oft eine besondere Form der Zuwendung und Erziehung.
Dieses Buch unterstützt die Besitzer, mit ihren meist leicht erregbaren, impulsiven und – natürlich – jagdbegeisterten Vierbeinern umzugehen. Freundlich und fair, gestützt auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, bringt sie Welpen von Anfang an auf den richtigen Weg zu einem entspannten Zusammensein mit „ihrem“ Menschen.“
In den ersten Kapiteln wird erklärt, warum das Zusammenleben mit Jagdhunden besonders ist, wieso Jagdhund nicht gleich Jagdhund ist und worauf man bei der Wahl eines Züchters achten sollte. Ebenso werden die unterschiedlichen Jagdhundegruppen vorgestellt, ihr ursprünglicher Einsatz und typische Verhaltensweisen erläutert, bevor dann klar gemacht wird, was auf einen zukommen kann und, wie die Autorin die Eignung als Familienhund einschätzt.
Liest man sich die Beschreibungen durch, muss man evtl. schon erstmal schlucken, denn nicht viele der Rassengruppen scheinen sich für ein Leben in Nichtjägerhand zu eignen. Das mag auf den ersten Blick schon frustrieren, weil man sich das Leben mit einem süßen Schweißhundwelpen oder Setterwelpen so schön vorgestellt hat… oder, weil dieses Hundebaby vielleicht schon neben einem sitzt, während man mit Schrecken liest, was denn da auf einen zukommen kann.
Andererseits finde ich die Aufstellung auch sehr sinnvoll und wünsche mir, dass sich viele Menschen das Buch kaufen, bevor der Welpe fest geplant oder eingezogen ist. Denn dann kommt es zu keinen bösen Überraschungen, wenn der Setter mit der 10-Meter-Schleppleine nicht zufrieden ist, mit der Leinenführigkeit so seine Problemchen hat und eigentlich einen riesigen Radius haben möchte.

Im nächsten Kapitel erfährt man, was alles für einen guten Start nötigt ist, wie man die Wohnung welpensicher macht, wie man einen passenden Hundetrainer findet und wie man die ersten gemeinsamen Tage am besten gestaltet. Auch der nicht so schöne Welpenblues (Überforderung, Schlafmangel, Ratschläge aus dem Umfeld etc.) und der Umgang damit wird nicht unter den Teppich gekehrt.
Im vierten Kapitel geht es dann um das wichtige Thema „Lernen“. Hier wird besonders auf die Grundlagen eingegangen, bevor dann im nächsten Kapitel konkrete Dinge wie „Entspannung“, „Richtig Spielen“, „Autofahren“, „Umgang mit unerwünschtem Verhalten wie Hochspringen oder Zwicken etc.“ behandelt werden. Auch das Thema „Hundebegegnungen“ und wie man die ersten Ausflüge nach draußen gestalten kann, finden hier Erwähnung.
Im letzten Kapitel „Grundschulplan für kleine Jagdnasen“ werden Möglichkeiten aufgezeigt, um Aufmerksamkeit zu erhalten, Jagdverhalten vorzubeugen, an der Leinenführigkeit zu arbeiten und weitere wichtige Dinge, die auch für die spätere Pubertät wichtig werden.

Fazit
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für dieses Buch!
Der Anfang mit den Besonderheiten von unterschiedlichen Jagdhundegruppen und allgemein dem Zusammenleben mit Jagdhunden, öffnet sicher dem ein oder anderem Leser die Augen. Wichtig wäre hier natürlich, dass das Buch VOR dem Welpenkauf gelesen wird. Ich persönlich sehe die Eignung des ein oder andere Jagdhundes aus dem Tierschutz für Nichtjägerhände aus diversen Gründen sicherlich ein bisschen weniger streng, solange man sich der besonderen Aufgabe bewusst ist.
Dennoch tut es gut, eine realistischere Version von typischen Verhaltensweisen zu lesen als in vielen geschönten Rassebeschreibungen. Sieht man von dieser ersten Übersicht ab, ist das Buch bestimmt nicht nur für angehende Jagdhundebesitzer geeignet, sondern für jeden, der einen Welpen in sein Zuhause holt oder es plant. Denn eigentlich sind die angesprochenen Themen für alle Hundekinder relevant.
Es macht Spaß, das Buch zu lesen und es zeigt die wichtigsten Themen für Welpenbesitzer oder allgemein Ersthundehalter auf. Es hält nicht hinter dem Berg, dass ein Leben mit Welpen auch anstrengend sein kann und einen vielleicht sogar manchmal an seine Grenzen bringen kann. Es werden faire und freundliche Lösungswege aufgezeigt, sinnvolle Übungen vermittelt und auch der Fokus auf „Fördere gutes, erwünschtes Verhalten.“ gelegt, was so so wichtig ist.
Vor allem vermittelt es aber viel Verständnis für das kleine Hundekind und in einer Welt, in der Welpen bereits den Stempel „dominant, ungehorsam und aufmüpfig“ bekommen, kann es davon einfach nicht genug geben!
Somit also ganz klar: 5 von 5 Vorstadtnasenpunkten!

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